Künstlerische Aktivitäten
Schon erschienen:
Der erste Band:

Erhältlich über:
https://www.epubli.de/suche?q=Rodion+Farjon
sowie im Buchhandel:
Das Tierpanoptikum
Hardcover, DIN A5 hoch, farbig.62 Seiten, ISBN: 978-3-750295-07-0
Verlag: Rodion Farjon, rfarjon@gmx.de
Erscheinungsdatum: 18.03.2020
Der zweite Band:

Erhältlich über:
https://www.epubli.de/suche?q=Rodion+Farjon
sowie im Buchhandel:
tierisch ernst
Hardcover, DIN A5 hoch, farbig.65 Seiten, ISBN: 978-3-753117-08-9
Verlag: Rodion Farjon, rfarjon@gmx.de
Erscheinungsdatum: 06.11.2020
Der dritte Band:

Erhältlich über:
https://www.epubli.de/suche?q=Rodion+Farjon
sowie im Buchhandel:
Tiere ganz privat
Hardcover, DIN A5 hoch, farbig. 67 Seiten, ISBN: 9783756526093
Verlag: Rodion Farjon, rfarjon@gmx.de
Erscheinungsdatum: 17.05.2021
Ich stand einmal am Matterhorn,
das Tal war hinten, der Berg war vorn.
Da hab´ ich mich schnell umgedreht
weil´s bergab so viel leichter geht.
© 2002 Rodion Farjon

Neben mir in meinem Bettchen,
bekleidet nur mit einem Kettchen,
liegt das lüsterne Lisettchen.
Ist noch schärfer als ein Frettchen,
spricht nur Französisch, olala,
ist Hauptgewinn der Tombola.
Mit ihr zog ich das große Los,
versteh’ sie nicht, bin kein Franzos’.
Doch unzweideutig sagt sie mir:
"Ich lebe nur für mein Pläsir.
Sieh also zu, mein lieber Mann,
dass es heut’ lustig werden kann.
Knet’ mich durch und dreh mich um,
viermal ist das Minimum."
Am Ende meiner Manneskraft
bin ich, erschöpft, total geschafft,
da lächelt mir das Lieschen zu
und wispert honigsüß: "Mon fou,
tu es très formidable, oui!
C’est un plaisir complet, cette nuit.
Pour compléter le rendez-vous
il faut du café noir pour nous."
"Das tut mir leid, versteh’ dich nicht,"
sag’ ich und lösche schnell das Licht.
Nun ist Lisette abgehauen.
Da versteh’ einer die Frauen.

Mich kann man streicheln, füttern und
auch loben.
Ich bin ein fast handzahmes Tier,
jedoch kein Hund für jedermann und
auch kein Drückeberger.
Bei Dressuren gibt es Ärger.
Dann stehen die Haare oben.
Ich bin auch nicht katechisiert, getauft oder
beschnitten.
Mir fehlt der Himmelbettelblick,
ein selbstkasteiter Rücken
und Hornhaut auf den Knien.
Mir wird auch ohne Papst verziehen,
und ich lass nicht lange bitten.
Ich ließ mich bisher nicht
von anderen unterjochen.
Geh gegen den Wind geradeaus,
mach mich nicht klein
und mir nicht ins Hemd.
Der Bückling ist mir wesensfremd,
das Rückgrat ungebrochen.

Er wurde eben so geboren,
so sah er das Lebenslicht.
Sein Schwanz ist von bescheid´ner Kürze,
und er hat Flecke auf dem Leib.
Nun, in der Kürze liegt die Würze,
meint sein ihm angetrautes Weib.

Der Desman selbst (der Desman-Mann),
meint, dass man damit leben kann.



Am Dienstag schlummerte er weiter,
die Luft war warm, der Himmel heiter.
Der Mittwoch kam mit Sonnenschein
und er wechselte das Bein.
Am Donnerstag, so gegen drei,
kam die Ibisfrau herbei.
Der Freitag brachte etwas Regen,
das war kein Grund sich zu bewegen.
Am Samstag, da ist Wochenend,
an dem Man(n) etwas länger pennt.
Der Sonntag bot Gelegenheit
zu einem Stündchen Zweisamkeit.
Am Montag ...

Der Schlangenmann schenkte als nette
Geste ihr sich selbst als Kette.
Diese Tiergedichte stehen, ins Satirische gewendet, in der Tradition des alten Brehms, der zur Steigerung des Umsatzes sich nicht scheute, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Geschichtchen, Anekdoten, Märchen und Vorurteilen zu vermählen, um somit den Sensationsgehalt seiner Beschreibungen zu erhöhen. Ob er sich immer im Klaren war, welchen Bären man ihm aufgebunden hatte und welchen Bären er seinen Lesern aufband, lassen wir einmal dahingestellt. Aber für den biologisch interessierten Leser vermischen sich Verwunderung und Hilarität angesichts der teilweise haarsträubenden Mitteilungen, die er in seinen Beschreibungen einflocht.
Insofern habe ich keine Hemmungen, wenn es darum geht, den Tieren etwas Menschliches zuzuschreiben. Allerdings sollten Sie sich nicht vorschnell dazu verleiten lassen, alles für ein Produkt der Dichtung zu halten, es ist auch eine Portion Wahrheit enthalten. Für das verständnis einiger Gedichte ist das Wissen über die Biologie des erwähnten Tieres manchmal hilfreich. Aber auch ohne Zurhilfenahme einer Enzyklopädie dürfte der Inhalt sich im Regelfall erschließen.
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